Die Zahl ausländischer Azubis in Deutschland steigt weiter - die Wirtschaft fordert mehr
12.01.23
Immer mehr Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit absolvieren eine Berufsausbildung in Mecklenburg-Vorpommern. Ende vergangenen Jahres erreichte ihre Zahl 1421 - das waren so viele wie nie zuvor in der Geschichte des Bundeslandes. Dies geht aus Daten hervor, die das Statistische Landesamt am Dienstag in Schwerin veröffentlicht hat. Der Ausländeranteil an allen Auszubildenden im Nordosten betrug Ende 7,1 Prozent.
Von den ausländischen Lehrlingen waren 545 Frauen, was einem Anteil von 38,4 Prozent entspricht. Damit liegt der Frauenanteil in dieser Gruppe höher als in der Gesamtheit aller Azubis mit 33,7 Prozent.
Unter anderem wird vermutet, dass die steigende Zahl ausländischer Auszubildender auf Flüchtlingszuzüge sowie gezielte Anwerbungen im Ausland zurückgeht. So werden an der Unimedizin Rostock junge Vietnamesinnen zu Pflegefachkräften ausgebildet. Im September startete der fünfte Jahrgang. Die Wirtschaft im Nordosten hat Mühe, genügend Bewerber für ihre Ausbildungsplätze zu finden. Ende September waren 1542 unbesetzt.
Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern fordert eine stärkere Anwerbung aus dem Ausland, um die demografische Entwicklung des Landes aufzufangen. Künftig könnte die Schere zwischen Bewerberzahlen und angebotenen Ausbildungsplätzen noch weiter auseinandergehen, sagte der Geschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände für MV, Jens Matschenz, der Deutsche Presse-Agentur. Das Land müsse die Unternehmen in gezielten Rekrutierungsprojekten stärker unterstützen. Hoffnung setze die Wirtschaft Matschenz zufolge zudem auf das geplante neue Fachkräfte-Einwanderungesetz des Bundes. Es soll den Zuzug von Fachkräften nach Deutschland erleichtern.
Die freien Ausbildungsplätze im Nordosten sind sehr gefragt und umfassen Berufe wie Verkäufer/in, Koch/Köchin, Hotelfachmann/-frau, Restaurantfachmann/-frau und Einzelhandelskaufmann/-frau.